Mittwoch, 10. Februar 2010

Coming Soon: Shit! Shirts

Nerds brauchen auch die entsprechende Mode. Daher wird in einigen Tagen bei spreadshirt.de der offizielle "Shit! I wear videogames!" Shop online gehen. Hier kann sich jeder mit verschiedenen Artikeln rund um das Thema "Punkte, Pixel, explosionen" ausstatten. Eines der vielen Motive will ich hier schonmal anteasen:


Freitag, 29. Januar 2010

Trash #10: Saw


















Nach den erfolgreichen und gerngelesenen 9 Vorgängern der Trashreihe hätte nach einer langen Pause wohl niemand mehr mit einer Wiederkehr der wohl beliebtesten Shit!-Kategorie gerechnet. In der Fachpresse längst als Mythos abgetan, nannte man den 10.Teil der von Videospielherstellern am meist gefürchteten Review-Serie nur noch in einer Reihe mit Worten wie "Detox" oder "Duke Nukem Forever".
Große Schritte gehen sich aber nicht von alleine. Und da mein Junge Dre gesagt hat "Make tha' first step, son" kann man das plötzliche Wiederauftauchen nur als logisch erklären. Einer muss es schliesslich tun. Jawohl. Deshalb wird heute das zu Ende gebracht, was längst überfällig war.

Aufmerksame Verfolger des Blogs erinnern sich noch an den historischen Urknall, welcher diese Sparte überhaupt wachsen und gedeihen ließ: Dennis. Dennis, bekannt unter dem Gamertag "Schwelles" führte im Frühjahr 2009 mit erheblichen Vorsprung die Liste der Gamerscorepunkte innerhalb meiner XBox Live Freunde an. Da ich sowas nie auf mir sitzen lassen kann, zocken neben sitzen und aufrecht stehen eins meiner wenigen Talente ist, war sehr schnell klar, dass das Punktekonto wachsen muss und das leider nicht nur mit Topspielen zu erreichen sein wird, sofern man schnell an das erwünschte Ziel kommen
möchte. Ebay wurde geplündert, England leer bestellt, der Rest ist Geschichte.
Ein gutes 3/4 Jahr später ist das Punktekonto prall gefüllt und knapp vervierfacht, Dennis ist auf der Strecke geblieben, ich habe haushoch gesiegt - Ziel erreicht. Nebenbei wurden die stellenweise überraschend-schönen und leider auch grausigen Momente dieser Zeit psychologisch in diesem Blog verarbeitet - ich hab mir den Seelendoktor gespart, ihr hattet was zu lachen. Ein perfekter Deal eben. Man könnte meinen, die Sache ist perfekt gelaufen und ich bin fein raus. Könnte man wirklich.

Heroin oder Crack haben ja die Eigenschaft, Menschen bis zum Äussersten zu treiben. Das versteht der Konsument nur bedingt, Aussenstehende noch weniger... aber irgendwie will man halt mehr. Sexsüchtige besuchen Swingerclubs, Bordelle und einschlägige Parties, Christen und Moslems geben sich voll gerne High Five für Sachen, die sie nicht einmal sehen können - alles ein bisschen verrückt eben.
Das Gamerscoresammeln reiht sich nicht unähnlich in dieser Liste ein. Ein Ziel, wie wir bereits 2 Beiträge vorher ermittelt haben, gibt es nicht. Es dient zur Befriedigung von... irgendwas. Wir verplempern unser Leben für ein Punktesystem, welches uns niemals in unserem ganzen Leben auch nur einen einzigen Gefallen oder Lohn zurückgeben wird. Wir wollen nur alle lange Pimmel. Wenn schon nicht im echten Leben, dann wenigstens hier. So wurde aus einem Spaßkampf gegen Dennis eine brennende Sucht, die tiefer in mir zu lodern scheint, als ich mir das jemals erhofft habe.

Aus diesen nicht-nachvollziehbaren Gründen hat es irgendwie auch das Spiel zu "Saw" in mein Laufwerk geschafft. Die "Saw"-Filmreihe kennt ihr sicherlich: Das sind die Filme, von denen es viel zu viele gibt und die seit dem 2. Teil keiner mehr mag. Warum überhaupt immer noch Saw-Teile gemacht werden, weiß niemand. Hätte man Teil 1 so stehen gelassen, wäre er legendär geworden. Mit 5 Nachfolgern, die kontinuierlich darauf ausgelegt waren, schlechter und dazu immer unverständlicher zu werden, haben sich sich die Schöpfer der Säge allerdings keine Freunde gemacht. Die ausgefallene Idee ist verpufft, der kaltblütige Jigsaw zur Witzfigur mutiert, aus Horror wurde billiger Trashsplatter - Trauer. Aber wer einen Fick darauf gibt, das sein wertvolles Produkt wertmässig regelrecht vermüllt, der schreckt auch nicht vor einer Videospielumsetzung zurück - ein paar Idioten kaufen es ja immer, siehe: Ich.

Auch "Säge" passt sich dem neu-modischen Trend an, nicht einfach nur eine altbekannte Geschichte zu erzählen, sondern das "Saw-Universum" um seine eigene Storyline zu erweitern. Sowie mein Freund "Hüpfer". Schade nur, dass keiner mehr so richtig versteht bzw verstehen will, was in "Saw" eigentlich noch so passiert. 10.000 Wendungen, Verstricktheiten und die ständige Frage "Lebt der Jigsaw jetzt noch oder is der doch schon tot?" haben dieser dennoch oberflächlichen Filmreihe zu einem Labyrinth der eigenen Hirnwindungen gemacht. Und so möchte ich auch gleich an diesem Punkt der Review bezüglich Story kapitulieren und einfach sagen: In "Saw - The Videogame" geht es um: irgendwas.

Irgendwas startet mit einer Falle im Gesicht des Hauptprotagonisten. Der ist im Übrigen schwarz, aber aufgrund der dunklen Spielumgebung so hochskaliert, dass er fast schon wieder weiß ist. Beeindruckend. Die Falle muss gelöst werden. Das löst ihr auf pfiffige Art und Weise mit der Allseits beliebten, in den letzten Jahren viel zu oft benutzten, Quick-Time-Rumtriggerei. Das macht keinen wirklichen Spaß, bereichert allerdings euer Punktekonto innerhalb der ersten Spielminute um 40 GS Punkte. Supertoll! Das sorgt für den nötigen Motivationsschub. Im selben Raum wollen gleich mehrere Rätsel gelöst werden. So fischt ihr einen Schlüssel aus einer mit Junkie-Spritzen gefüllten Toilette und findet die Kombination für das Zahlenschloss durch das Entschlüsseln von Hyroglyphen an den Toilettentüren. Alles, was die Opfer der berühmten Saw-Sexologie (heisst das so?) auch durchmachen. Plump, aber irgendwie auch ok. Das selber machen ist mal was anderes. Sollte sich aber vielleicht nicht so oft wiederholen.

Ihr verlasst den Raum und bahnt euch euern Weg durch die ersten düsteren Katakomben von... irgendwas. Denn wie auch die Story ist auch die Kulisse in keinerweise nachvollziehbar. Das ist einfach... dunkel. Am Anfang glaubt ihr, in einem Krankenhaus zu sein... später gibt es dann aber auf einmal noch eine Bücherei, Verhörräume, ein Krematorium, Gummizellen, Waffenkammern und nen Kindergarten. ALLES in einem Haus. Keine Ahnung, wer das gebaut hat. Ist wahrscheinlich eins von diesen neumodischen Einkaufscentern, auf die alle so abfahren.

Unterwegs trefft ihr dann die ersten schlechtgelaunten Dudes, die allesamt vom Jigsaw eine schöne Falle ins Gesicht gebaut bekommen haben. Die können aber kein QuickTime und sollen euch deshalb töten. Klingt logisch. Gottseidank hat unser Supercop da keine Lust drauf und so muss man sich wie schon in "Condemned" mit allerhand rumliegenden zur Wehr setzen. Das Repartoir reicht daher vom Baseballschläger bis zum Puppenbein. Auch eine Schusswaffe darf kurzzeitig bedient werden. Das Kampfsystem ist dabei allerdings nicht so reaktionsschnell wie erwünscht. So drückt ihr "Schlagen" und landet dank langer Anlaufzeit gute 5 Sekunden erst den gewünschten Treffer. Eignetlich eine gute Zeitspanne für den Gegenspieler, euch totzuschlagen und in einen Fluchtwagen zu kaufen. Die sind aber mit dem gleichen IQ ausgestattet wie Sexy Cora und daher braucht ihr euch auch keine Gedanken machen, ob der Treffer danebengeht... in der Regel könnt ihr gemütlich euern Gegner zu Brei schlagen, während der sich schreiend in eurer Polygonschulter verfängt und wütend rumschimpft. Ist der Treffer besonders hart, könnt ihr nochmal am Boden nachtreten und unter dem Grundsatz "Fuß trifft Gesicht" große rote Pfützen erzeugen. Das ist zwar brutal, macht aber irgendwie keinen Spaß. Vorallem nicht nach dem 10.Mal.

Neben Gegner kaputtbretzeln und sinnlosem Schlüsselgesuche, erweitert sich das Aufgabenfeld von "Saw" mit kleinen Balanciereinlagen und Minirätseln, in denen ihr Schaltkreise zusammenführen und Rohre verbinden müsst. Alles nicht sonderlich anspruchsvoll, aber ok. Allerdings beschränkt sich dieses "Ok" auch nur auf die maximal ersten zwei Stunden des Spiels. Danach verliert sich das Spiel in einer Art Repeatmodus, was euch eindeutig vermitteln soll: "Naja, also bei unseren Filmen geben wir uns ja auch schon lang keine Mühe mehr... was haste denn erwartet, du Pfeife?" Wo sie recht haben... Der Wunsch "Sollte sich aber vielleicht nicht so oft wiederholen" von Beginn erlischt nach der 20. Schlüsselsuche in einer Junkiespritzentoilette und führt zu einem ernüchternden "ok, eigentlich sollte mir das klar gewesen sein".

Abschluss der einzelnen Level bietet immer eine Art Superrätsel, bei dem Supercop alte Erzfeinde aus den berühmten Jigsawsuperfallen befreien muss. Selbst hier wiederholen sich die Schemen der Rätsel aber irgendwann nur noch mit denen Minirätseln des Spiels und sind halt nur ein bisschen größer. Das hierbei Hommagen an alte Saw-Filme stattfinden ist schön, aber egal. Die Filme sind mir schliesslich auch egal. So bleibt euch höchstens der Spaß am fliessenden Blut bei Nicht-Schaffen der Aufgaben. So kommt ihr aber nicht weiter. Daher: Bringt es hinter euch.

Ist ein Gegner befreit, kommt ihr in das nächste Stage. Wo das gleiche Dilemma weitergeht. Verbindet die Schaltkreise, schlagt arme Gegner tot, hört euch belanglose Schicksalsgeschichten der Protagonisten an, trefft den Freund in der Schweinemaske. Atmosphäre kommt dabei nur selten auf und es bildet sich mehr oder weniger eine innere Unruhe, wie lang das denn jetzt noch alles gehen soll. Erschrecken tut man sich nur dann, wenn man sich mal in einer Jigsaw-Selbstschussfalle verläuft, die man aufgrund der schwammigen Grafik und der ständigen Dunkelheit einfach nicht sehen konnte. Aber ey, es gibt 20GS alleine nur dafür, dass ihr mal sterbt. Geht es also gemütlich an.

Ist das Spiel nach knapp 8 Stunden durch, fragt man sich, was das eigentlich gerade war. Die Antwort gibt man sich kurz danach selber: Konami hat in der eigenen Stube schön artig bei Silent Hill stibitzt, allerdings die großartigen Elemente dabei weggelassen. Saw verliert sich in einer unendlichen Programmiererlethargie. Hätte man sich Mühe gegeben: Es wäre was geworden. Aber welche Motivation soll man haben, wenn man jedes Jahr einen immer-schlechteren Teil einer Filmreihe released, Millionen ins Kino stürmen und anscheinend keiner damit ein Problem hat? Es ärgert einen regelrecht, wie man hier Potential erkannt, aber nicht ausgiebig nutzen wollte... Dazu gesellt sich der traurige Fakt, das der einst so angsteinflössende Jigsaw, von der Filmszene nach Teil 1 als neuer Superbösewicht angesehen, inzwischen zum billigen, allesmordenden Flittchen mutiert ist. War die Selektion am Anfang noch ausgeklügelt und sehr gewählt, mordet inzwischen Jiggy alles weg, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Die seltsame Anlage (ich weiß echt noch immer nicht, wat dat jetzt sein sollte) ist voll mit 1000den von Leichen diverser Alters- und Geschlechtgruppen. Klar, die Fahrrad-fahrende Puppe mit den roten Stubspäckchen hat immer die passende Erklärung auf Lager - aber ey, nur weil sich Rudolph-Matthias mal die falsche Zahnbürste im Vogelsberger Landschulheim benutzt hat und Sebastian-Morten danach kurz Herpes hatte, ist das kein Grund ihm eine voll böse Zahnspange um die Birne zu schustern. Man könnte fast meinen, dieser Jigsaw sei verrückt geworden.

Dazu gesellen sich weitere Fragen, zum Beipsiel wie DUMM die amerikanischen Polizeibehörden sein müssen. Da ist einfach eine gigantische stillgelegte Anlage mit bergeweise Leichen drinnen und keiner kriegt wat mit? Das muss man doch riechen!
Und wie lange hatte der Jiggy denn Krebs? Ich mein, nach eigener Aussage konnte er seine ganzen Anschläge und Fallen doch nur in einem sehr kleinen Zeitfenster planen und bauen. Aha. Kannst mir doch nich erzählen, dat der die "umgekehrten Bärenfallen" und "12-sägigen Venusschnapper" nicht von Dritthändlern bezieht. Was hat denn der Postmann gedacht, als er jeden Tag riesige Packen voll mit Metall vor ein altes riesiges Irgendwas bringen musste. Das kann man ja auch nicht einfach so im Baumarkt kaufen... das geht ja gar nicht alles in einen Wagen. Wäre Jigsaw deutsch, hätte er wahrscheinlich nicht mal den bürokratischen Teil zur Anmietung seines Super-Hostel-Komplexes in seinen paar Wochen durchgekriegt und wär auf dem Anmeldeamt jämmerlich verreckt.
Und zu guter Letzt stellt sich die Frage, warum einer, der anscheinend soviele Fernsehgeräte kaufen musste a) nicht bei Media Markt auffällt und b) sich von der Kohle keinen besseren Arzt leisten konnte. "Mach ich Arzt klar und leb lieber korrektlange oder mach ich so krass-harten Rachefeldzug mit mega den Maschinen und Videos und Entführungen und so, wo ich ja eigentlich nicht mal mehr gerade gehen und atmen kann? Ach, warum nich ma was wagen."
Klar, logisches Denken macht in den meisten Fällen sowieso keinen Sinn, aber bei realistischer Betrachtung verstrickt sich das Saw-Universum in so vielen Widersprüchen, das beim purem Nachdenken der Kopf schon von ganz alleine platzt - auch ohne Sprenggürtel.

Was am Ende also bleibt, sind 1000GS auf dem Punktekonto, die durchgehend doch schon frech-einfach waren. "Mache 20 Türen auf", "Töte 5 Gegner", "Heile dich 20 Mal", "Sterbe einmal", "Schlage einen Gegner mit einer Lampe". Damit kann man Leben. Das Saw das Horrorspiele-Genre aber nicht bereichert, obwohl es das eigentlich problemlos gekonnt hätte... damit lässt sich schwerer Leben. Wenigstens hat man dieses Mal dennoch die spielerische Umsetzung einen Ticken besser gemacht als die Filmvorlage... leider kein großes Problem, wenn die Messlatte auf Knöchelhöhe liegt. Und den kann man ja bekanntermaßen sogar noch absägen.


SPIELSPASS UND PRÄSENTATION






GAMERSCORES, UM ALLEN IN DEN ARSCH ZU TRETEN






Fazit:
Der Bushidofilm ist auf jeden Fall schlechter.

Trailer:


Momentan am Günstigsten: spielegrotte.de Gebrauchtmarkt, amazon.co.uk
Erhältlich für: X360, PS3

Sonntag, 17. Januar 2010

"Maxe, wie issen dess?"



Eigentlich kommt es nicht mehr oft vor, dass ich meinen Fernseher für das nutze, für was er eigentlich mal gemacht wurde: Fernsehen. Seit der Anschaffung meines Flatscreens bin ich mir selber zu schade, die wunderschöne Bildqualität meines Plasma-TVs für Talkshows, in Werbung-getränkte Serien und beschissene Castingshows zu vergeuden. Meine Boxen sind zu schön, um durch die Worte der durchweg furchtbaren deutschen "Comedyelite" beschmutzt zu werden. Dieses Gerät ist wie sein Besitzer: zu gut für den Pöbel.
Dennoch passiert es an Tagen, an denen mein Ungeschick durchblitzt oder die Grobmotorik aussetzt, das irgendwie ein Finger oder eine, ich nenn sie mal frech "Gesäßbacke", auf der heimischen Fernbedienung landet. Dann sehe ich für einen Moment das Unheil, was in der deutschen Fernsehwelt herrscht. Und jedes Mal wird es schlimmer. So kam ich vor einigen Tagen in Kontakt mit den ehemaligen Musiksender MTV. Zwischen der Millionsten Jackass Wiederholung (Nicht mal der Spot dafür wurde in knapp 10 Jahren geändert) und einer Sendung über eine asiatisch-aussehende Frau, deren Talente sich auf Bisexualität und ein stark-alkoholisches Getränk im Nachnamen reduzierte, erblickte ich die Sendung GAME ONE. Die zwei gescheiterten GIGA-Seelen Simon und Daniel vergewaltigen hier das Videospielthema und wären gerne dabei das, was der Shit! Blog ist: Witzig. Nicht das ich die 2 Nerds nicht mögen würde, nein. Schließlich geben sich diese 2 Herren durchaus pfiffiger und gewitzter als die Redakteure und gleichzeitigen Sprecher der GamePro DVDs. Aber manchmal ist mir das dann doch zu gewollt albern und die Urteile über die Spiele sind mir ein Stück zu oberflächlich.
So wurde in der letzte Ausgabe das Spiel "The Saboteur" mehr oder weniger zerrissen, Gründe waren Punkte wie "veraltet", "langweilig" und "schlechte Dialoge". Da ich eigentlich ein Fan der ersten Saboteur-Trailer war, musste ich dem Punkt auf den Grund gehen.
Dazu animierte mich die übertriebene 9.6 Wertung von IGN.com Wertung zum Kauf des Spieles "Bayonetta", was von einem anderen namhaften US-Magazin schlichtweg als "makelos" bezeichnet wurde. Auch hier wollte ich mit einem kritischen Blick begutachten, ob der gepriesene Perfektionismus über eines "der besten Spiele der letzten Jahre" wirklich gerechtfertigt ist.
Last but not least habe ich mir aufgrund eines Amazon-Gutscheines und der schicken Verpackung einfach mal das Spiel "Darksiders" zugelegt - ohne je etwas darüber gelesen zu haben. Aber als kooler Typ muss man auch mal was wagen. Klarer Fall.
Ob Saboteur den durchwachsenen und Bayonetta den auffallend-guten Urteilen der Fachpresse gerecht werden kann und ob Darksiders überhaupt ein richtiges Videospiel ist, erfahrt ihr im folgenden Beitrag unserer neuen Kategorie "Alle Drei Zusammen" . Viel Erfolg.




"BAYONETTA" (PS3/XBOX360)

Die Spielegrotte ist etwas, was ich nicht verstehe. Da sitzt irgendwo in einem Dorf dieser Marc Fettweis bei Mutti im Wohnzimmer und reguliert bosshaft den gesamten deutschen Videospiel-Online-Versandhandel. Ein Mann allein gegen Amazon.de und Co. Glaubt ihr nicht? Bilder der Halo3 Lieferung im Oktober 2007 sprachen eine eigene Sprache. Zusammen mit Vati, Mutti, nem Metalkumpel und der Schwester wurde die gut 1000-Spiele-große Lieferung erst ins Wohnzimmer getragen und dann schön ordentlich in bester Akkordarbeit verpackt. Massenabfertigung mit Einzelhändlercharisma - vorbildlich.
Aber nicht nur wegen der Familienbetriebaura bin ich Fan von der Spielegrotte. Die Kosten sind gemessen an den Wucherpreisen der Elektromärkte und Kaufhäuser mehr als fair und der Versand in der Regel fixer als bei der Konkurrenz. Dazu gibt es einen sehr einfachen gebührenfreien Gebrauchtmarkt, SMS Service, Vorbestellungen, etc. Aber das Tollste ist: Bei der Grotte kriegt ihr alles früher.
Als sich zum Beispiel Deutschland zum offiziellen Release von "Modern Warfare 2" vor lauter Angst, kein Spiel zu bekommen, in die netten 70 Euro- Vorbestell-Listen der seriösen Gamestopkette einschrieb, nur um dann nachts um 12 in der bibbernden Kälte sein Spiel zu ergattern, hatte der Spielegrotte-Vorbesteller sein Modern Warfare 2 im Regelfall schon einige Tage im Regal stehen und meistenfalls auch schon durch. Und das zum Preis von 50 Euro.
Der Versand von der Spielegrotte war im Falle Modern Warfare 2 mit einer Woche vor Release sogar so schnell, das einige Konten von Zockern von Microsoft kurzzeitig gesperrt wurden. Man vermutete Raubkopien und keinen so schnellen Versandhandel.

Auch im Falle "Bayonetta" leistete die Spielegrotte Mafia-ähnliches. Knapp einen Monat vor Release im deutschen Handel konnte man den neuesten Titel von Sega passend zum Weihnachtsgeschäft erstehen. Und das auch nur bei der Grotte. Alle anderen Händler releasten den Titel am offiziellen Termin, dem 7.1.2010. Zu dem Zeitpunkt hatte ich meins schon lange durch und weiter verkauft.

Ein guter Vorspung, um Resumee über das Spiel zu halten, von dem alle Magazine schreiben, dass es angeblich "Devil May Cry" UND sogar "God Of War" von der Pole Position des Hack'n Slay Genres gedrängt haben soll.

Ich fange da an, wo auch das Spiel anfängt: Am Anfang (klatsch, klatsch, gut gemacht Robbenjunge! Hier eine Sardine!). Ich glaube, einen hektischeren Einstieg in ein Videospiel gab es eigentlich noch nie. in solchen Momenten hätte ich gern eine Zeitmaschine. Ich würde einfach so einen vollkommen bekloppten Ritter schnappen, ihn mit hier her schleppen, auf die Couch setzen, den Anfang von Bayonetta über Dolby auf dem Plasma zeigen und dann mal abwarten, wie er so reagiert. Wenn er nicht einfach auf der Stelle explodiert, ist er kool.
"Bayonetta" beginnt mit einem Kampf auf einer abgebrochenen Glockenturmspitze, die durch das Weltall saust und von Sternen, Drachen, Engeln, Steinen und Monstern umkreist wird. Also so, wie jedes gute Spiel anfängt. Dabei läuft asiatische Popmusik. Ich lass das mal so stehen.

Als mein Körper entkrampft, wische ich mir den Schaum vom Mund und blicke auf das einleitende Video für das Prolog-Level. In gerenderten, aber dennoch starren Bildern erzählt sich das Spiel mit Sprache und Untertiteln auf eine sehr eigene, innovative Art und Weise. Ich mag aber leider nur in den wenigsten Fällen die Story von Videospielen, daher ist mir das egal. Die Figuren scheinen allerdings Klischee-behaftet zu sein. Die Kampfszenen sind geil. Blut, wackelnde Mangatitten und so. Brät.
Ich kämpfe mich durch die ersten Abschnitte und stelle unter Freuden fest, dass die nächste Generation der Hack'n Slay Spiele wirklich ein Erfolg zu sein scheint: Schnelle Schnitte, abgedrehte Moves, große Gegner - das 2.0 seines Genres wenn man so will.
Bayonetta ist dazu endlich ma wieder eine Figur, auf die man wichsen kann und die einem dennoch dabei was Kluges zum Thema Politik erzählen könnte. Das ihr Anzug aus ihren eigenen Haaren ist, kenne ich zwar von der Mutter meiner Ex (ich nannte sie liebevoll Hagrid), hat hier aber sogar etwas Verführerisches und macht in ihrem Fall auch Sinn.

Nach 12 Stunden habe ich das Spiel dann durch. Auf Leicht. Ich bin ehrlich: Diese verrückte Japanstory war mir zuviel. Ich hab nix mitbekommen. Aber die Brüste waren schön. Gab es denn sonst noch was? Klar. Motorradfahrten. Epische, riesige Endgegner. Berge an Krach. Sehr schöne Level, gehalten in sehr ordentlicher, ansehlicher Grafik. Unendliche viele Moves und Taktiken. Eine faire Latte an Gamerscore. Klingt fast so, als wäre dieses Spiel seine 9.6 Punkte wert.

Ab hier sollte man dann doch mal die Ernüchterungsglocke läuten. Denn "Bayonetta" ist trotz aller Schönheit und Feierei ganz bestimmt keine 9.6 Punkte wert.
Mit Sicherheit spielt das Spiel in seinem Genre irgendwo ganz vorne mit und die Figur an sich hat auch das große Potential Kult zu werden. Da hat Sega mal seit langem wieder was richtig gemacht. Aber "Bayonetta" hat trotz seinem ausgereiften Kampfsystem, seiner Figuren und seiner Grafik zwei große Defizite:

a) Bayonetta ist mir persönlich zu abgedreht. Ich fand das Spiel schön und das Durchspielen war auf jeden Fall auch ein Erlebnis, ich finde aber trotzdem, wie auch schon bei der "Devil May Cry" Reihe keinen richtigen Zugang zu diesen schnellen, abgedrehten Japangames. Dafür bin ich Videospiel-technisch zu westlich groß geworden. Daher finde ich auch Aussagen wie "Besser als God Of War" unsinnig, da God of War an und für sich wesentlich massentauglicher ist und dabei die gleichen fesselnden Vorzüge wie auch "Bayonetta" bietet.

b) Das Spiel ist zu Genre-speziell. Klar ist die grobe Überschrift des Titels "Action Adventure", der Kauf kann aber für viele Interessenten auch nach hinten losgehen. Das fängt an bei der obengenannten Hektik und endet beim sehr hohen Schwierigkeitsgrad. Denn auch schon auf NORMAL ist "Bayonetta" fordernd und wird auf höheren Schwierigkeitsstufen nur noch für Vollprofis (und vorallem Vollnerds) zu zocken sein. Das merkt man auch an den Gamerscore, die an und für sich nichts Unmögliches verlangen, für den Laien aber dennoch schlichtweg unmöglich vollzumachen sind. Jeder Gegner erfordert seine Taktik. Nicht so hart wie in der todesschweren "Ninja Gaiden" Reihe, aber man soltle schon gut drauf sein, wenn bei allem über "Leicht" die Nerven behalten möchte. Man muss also, um "Bayonetta richtig zu erleben" sehr mit diesem Genre in Verbindung stehen. Erst dann lassen sich aus meiner Sicht die 9.6 Punkte rechtfertigen. Ein gutes Spiel sollte allerdings nicht immer erst den Vollprofi verlangen, Daher ist die sehr großzügige Wertung aus dem Hause IGN.com meiner Meinung nach zu hoch angesetzt.

Unterm Shit! gesagt: "Bayonetta" ist die Erfüllung für die Nerds ihres Genres, aber nur ein sehr gutes, kurzweiliges Spiel für den Rest der Zockermenschheit. Grafik, Sound, Story (was ich so mitbekommen habe), Action - passt alles, hätte aber auch noch einen Ticken westlicher sein können. Die Hektik und der Schwierigkeitsgrad nagen am Perfektionismus für Außenstehende.

Shit! Wertung: 8.4 / 10





"THE SABOTEUR" (PS3/ XBOX360)

Wer sich an den grandiosen Shit!-Halbjahresrückblick aus 2009 erinnert, kennt meine Liebe für das sich in den letzten Jahren verbeitete "Wir finden das GTA Prinzip super und kopieren das jetzt einfach mal" Genre. Es kotzt mich an. Was anfangs noch amüsant und innovativ wirkte, wandelte sich in den letzten Jahren in ein nerviges, viel zu weit verbeitetes Spielkonzept, welchem sich viel zu viele Arschlöcher annehmen. So wie Autotuning. Oder Ed Hardy Shirts. Ok, das war ja beides wirklich noch nie kool.

Auch EAs "The Saboteur" ist der Meinung, dass es immer noch total irre-krass ist, großflächige Level mit Autos zu erkunden, von Auftrag zu Auftrag zu kutschieren und dabei die Umgebung nach Nebenmissionen abzusuchen. Klar verstehe ich den Wunsch, der Entwickler, dem Spieler viele Optionen zu geben und von der geradlinigen Storyline der meisten Action-Adventure abzuweichen. Allerdings ist mir die Umsetzung in Beispielen wie aktuelleren Beispielen wie "Red Faction" oder "Prototyp" dann doch ein Stück weit zu unüberlegt und die Darstellung der Hauptcharaktere zu herzlos. König der Diebe ist aber weit über allen immer noch die zweiteilige "Saints Row" Reihe, in welcher ja wirklich NIRRRCHTS aus den eigenen Feder stammt. Hier gibt es ja sogar Überschneidungen mit den Songs der Radiosender. Kurz: Wenn GTA Uffie ist, ist Saints Row eine doppelte Kesha. Und mit seinen langweiligen Charakteren auch mindestens genauso herzlos. Es kann halt nicht jeder einen Tommy Vercetti oder Nico Bellic kreieren.

Im Falle "The Saboteur" kann man zumindest im letzten Punkt dem Spiel keinen Vorwurf machen. Man hat VERSUCHT, den Hauptpotragonisten Tiefe zu geben - auch wenn dabei eigentlich nur an der Oberfläche gekratzt wurde wie in einem Roland Emmerich Film. Hauptfigur Sean Devlin, ein rumhurender und trinkender Ire aus dem Klischeebilderbuch, verliert seinen besten Freund Jules nach einem manipulierten Autorennen gegen Nazi-Schönling Kurt Diekler in Saarbrücken. Um Rache an den Dudes des dritten Reichs zu nehmen, taucht Sean in Begleitung von Jules' Schwester Veronique bei Homeboy Vittore im von Nazis-übersähten Paris unter - und der Rachefeld beginnt.
Spätestens hier kommt der ganze geleistete Glanz der GTA Reihe zum Einsatz: Waffenhändler versorgen euch mit dem nötigem Equipment, im freien Erkundungsmodus macht ihr alles kaputt, wo das böse Kreuz draufgedruckt wurde, fahrt Auto, werdet von der bösen Nazipolizei gejagt und entkommt durch Verstecken oder Verlassen des roten Radius auf eurer Karte. In Missionen infiltriert ihr Gebäude, jagt böse Bauten in die Luft, nehmt auf Geschütztürmen platz und schiesst in wilden Verfolgungsjagden haufenweise Nazis über den Haufen, die, wie in jedem richtigen Nazi-Videospiel, den guten alten Flammenwerfer sporten.
Die Grafik wirkt dabei jedes Mal ok, aber leider auch eingestaubt. Als lobende Besonderheit fallen die eingenommenen, noch hoffnungslosen Stadtbezirke auf, welche bis zur Hilfe durch eure Hand in schwarz/rot/weiß Töne ala "Sin City" getränkt sind. Allerdings ist hier aufgrund des schwachen Kontrastverhältnisses auch manchmal im Grafik-Wirrwarr nur schlecht das ein oder andere Detail zu erkennen.

Die Story bedient sich weitgehend dem großen Rachenfeld an Kurt Diekler und seinen braunen Schergen. Die Missionen reichen von abwechslungreich bis "Echt, jetzt SCHON WIEDER WAS IN DIE LUFT JAGEN?!". Die deutsche Version leidet neben sehr durchwachsener Synchro (Schlechtgeschriebene Dialoge, wechselnde Stimmlautstärke innerhalb der Gespräche, fehlende Sätze die dann einfach auf englisch weiterlaufen) neben dem typischen Nazi-Problem: Das Kreuz mit den Haken wird nicht gezeigt und stattdessen durch das allseitsbeliebte "Eiserne Kreuz" ersetzt. Das ist zwar natürlich nicht tragisch, schliesslich ist das Hakenkreuz ja nicht "viel geiler" als das eiserne Kreuz, dennoch Frage ich mich, warum hier immer noch so eine seltsame Zensur in Deutschalnd stattfindet. Als ich im August 2009 in einem holländischen Videospielladen das neue "Wolfenstein" erstand, reagierte der Händler recht grimmig auf meine Aussage "Ihr habt so ein Glück, dass ihr das Spiel mit Hakenkreuzen spielen könnt!" Als Holländer hört man sowas wahrscheinlich nicht so gerne von einem Deutschen. Sind ja schon im Fussball besser als die. ich minderte die Situation dann allerdings mit einem frechen "Hupsi" und einer schnellen Bezahlung. Rausgehen sollte ich dann trotzdem ziemlich schnell.

Solche naiven Aussagen wären nicht von meinen Lippen gegangen, wenn Deutschland sich nicht immer so pinzig mit seiner Geschichte umgehen würde. War halt so. Heute weiß jeder Deutsche mit Verstand und einem IQ über 10, dass die Geschehnisse von 33-45 nicht gerade zu den Glanzleistungen unseres Landes gehören. Durch Hakenkreuze in Spielen wird wohl kein normaler Jugendlicher sagen "Boah, geil, eigentlich is das voll schön! Will ich auch!" - Die Verwendung des eisernen Kreuzes schreibt die Geschichte negativ um und behaftet das heute noch von der Bundeswehr verwendete Eiserne Kreuz negativ. Wir müssen bedenken, dass viele Jugendliche ihren Geschichtsunterricht nur noch durch Videospiele erfahren. Was sollen die denn denken, wenn die später mal zum Bund kommen? Das die Paris einnehmen? Eben. Aber mir soll es ja egal sein.

Fassen wir zusammen: "The Saboteur" hat dumme Dialoge, mittelmässige Grafik mit Staubschicht, ein zusammengeklautes Spielprinzip und flache Figuren. Klingt nicht besonders wichtig, oder?

Ich muss aber gestehen, ich hatte und habe totalen Spaß in diesem Spiel gefunden. "The Saboteur" verkauft sich trotz seiner Schwächen überdurchschnittlich gut und hat durch das besetzte Paris eine sehr eigene bizarre Kulisse, die man unbedingt entdecken möchte. Auch die einfache Geschichte und die endlos-vielen Attentatmissionen (Freeplay Games) auf deutsche Besetzungseinrichtungen fesseln den Durchschnittszocker lange am Bildschirm - oder zumindest mich. Ich wurde mit sehr niedrigen Erwartungen am Ende doch überrascht. Ich kann gar nicht erklären warum. Wenn ein Spiel soviel offensichtliche Angriffsflächen bietet und am Ende doch rein durch Atmosphäre überzeugt, muss es wohl gut sein. Und Gamerscore/Trophy-mässig geht auch einiges: Schwierigkeitsgrad unabhängig sind die Gamerscore zwar zeitaufwendig, aber keinesfalls unmöglich. So mag man das doch.

Unterm Shit! gesagt: Schwächen und Geklautes hin oder her: "The Saboteur" macht Spaß. Und das sogar länger als erwartet. 70€ braucht ihr dafür nicht ausgeben, aber für einen günstigen oder Gebrauchtpreis solltet ihr euch das Spiel zulegen, wenn ihr auf eine unkomplizierte Genre Alternative im GTA Stil Bock bekommt. Flair hat es Allemal. Und Nazis erschiessen kommt halt nie aus der Mode.

Shit! Wertung: 8.1 / 10




Darksiders (PS3/XBOX360)

Spiele auf gut Glück zu kaufen ist keiner meiner Stärken. Als kleiner Junge besaß ich die Eigenschaft, jedes Spiel für den Game Boy, NES und SNES zu erstehen, was eine einigermaßen schöne Verpackung hatte. Gab es ein Spiel zu einem Film oder Serie, welche(n) ich mochte: Her damit. Notfalls auch mit Gewalt. Weit entfernt von Amazon.de und GameStop erwarb ich meine früheren Spiele gemeinsam mit Mutti im heimischen Neckermann-Laden auf der Hauptstraße in Rodgau. Den Teppichboden der örtlichen Filiale kannte ich zu gut, schliesslich lag ich doch nicht selten einige Male strampelt und schreiend auf dem Boden, bis das gewünschte Spiel aus der Vitrine (Ja, da gab es noch Vitrinen!) zur Theke wanderte. Dabei stellten sich die erworbenen Games nicht selten als magere Flops heraus. Ich glaube, zu den Toptiteln meiner Sammlung zählten "Rocky & Bullwinkle - The Videogame" und "Angriff der Killertomaten" für den alten Game Boy. Mein letzter dokumentierter Fehlkauf aus der Vitrine war letztendlich "Cruisin USA" für den N64, an den sich wahrscheinlich jeder Zocker von euch unter kreischenden Schmerzen zurück erinnert. Seitdem durchläuft jedes zu erwerbene Spiel in meiner Sammlung eine Art Qualitätskontrolle, welche sich durch sorgfältiges Checken der Wertungen einschlägiger Magazine auszeichnet. So wurde die Zahl der schlechten Spiele in meinem Regal in den letzten 15 Jahren von "viel" auf "Null" gesenkt. Zumindest in Bezug auf den unbeabsichtigten Fehlkauf. Das "Alone in The Dark 5" oder "Larry" sich nicht gerad als Granate entpuppen, war abzusehen - aber ihr wollt ja auch hier unterhalten werden.

Bei "Darksiders" hatte Vati Maxe aber dann doch mal die Risikohose an. Zu faul, um sich nur eine einzige Preview durchzulesen oder ein Video anzuschauen. Einfach mal wieder was wagen. So wie Rumbumsen in Thailand. Im schlimmsten Fall ist es halt HIV. Nur aufgrund eines einzigen Kommentares bei Spielegrotte, nämlich den, dass es "Ein Zelda für Erwachsene sei" kaufte ich mir "Darksiders" für die heimische Xbox.

Als das Spiel anfängt, bin ich ertmal geschockt: Das soll die Grafik sein? Na vielen Dank. Sieht so dumm aus wie Bionic Commando. Hätte auch die alte XBox geschafft. Der Spieler übernimmt die Rolle von KRIEG (Der Dude heisst halt echt so!), der den Konflikt zwischen Himmel und Hölle lösen soll, welcher ungünstiger Weise zwischen den Fronten, also auf der Erde, ausgetragen wird. Irgendein Pakt ist dahin und jetzt sind alle ziemlich angepisst. Wie gesagt, ich bin schlecht, wenn es um so Storylines bei Spielen geht.
Im ersten Abschnitt prügelt man sich dann mit riesigem Schwert durch eine von Himmel und Hölle zerstörte Großstadt. Eingefallene Hochhäuser, gerissene Straßen, kaputte Autos, tote Menschen und ganz viel stinkwütende Dämonen. Das volle Programm. Mit Zelda hat das nichts zu tun. Das Gehacke und Geslaye geht eher Richtung "God of War". Ist aber auch wie im genannten Spiel mindesten genauso eindrucksvoll. Ein gutes Spiel bedarf schliesslich nicht immer Meilensteinen an Grafik.

Es geht weiter. Krieg macht seinem Namen alle Ehre und zeigt, dass er echt sauer ist auf den doofen Vornamen, dem seine Eltern ihm gegeben haben. Obwohl: Savas heisst ja auch Krieg. Auf türkisch. Deshalb ist der Herr Essah auch immer so auf Anscheißen in seinen Texten hinaus. Jeder verarbeitets halt anders.

Nach endlosem Gehacke über die Straßen, Gebäude und frischeingerissene Gräben lernt ihr euern zukünftigen Dealer Vulgrim kennen. Der in Geistform-gegossene Watto ist so schmierig wie er aussieht und versorgt euch absofort in bester Händlertradition mit Waffen, Upgrades, Energie und allem, was so ein Krieg braucht, um seinem Namen so richtig gerecht zu werden. Dazu bekommt er in späteren Abschnitten die Funktion als Trans-Rapid-Möglichkeit, mit welcher ihr euch schnell zwischen den einzelnen Abschnitten der doch sehr ausgiebigen Karte hin- und her bewegen könnt. Aber trotz großer Karte und vielen Abschnitten is das Spiel in seinem Aufbau strikt. Erst später könnt ihr nach eigenem belieben die Welt von "Darksiders" erkunden und mit neuen Tools geheime Abschnitte und Kisten finden.

Die Geschichte nimmt ihren Lauf und führt euch mit jedem Schritt weiter raus aus der Stadt mitten in das Ausmaß der Zerstörung. In einem von Feuer durchtränkten Stadtteil lernt ihr euern mit sofortiger Wirkung schlechtgelaunten Arbeitgeber kennen, welcher euch den Auftrag gibt, die vier Herzen der Wächter zu ergattern. Ab hier beginnt der spannende und auch gleichzeitig Zelda-lastige Teil: Riesige Dungeons müssen erkundet werden. Der Aufbau der Dungeons ist auch wie im großen lieben Vorbild aber verstrickter als erwartet. Karten müssen gefunden und Schätze geborgen werden, um in weitere Abschnitte vorzudringen. In jedem Tempel befindet sich ein wundersamer Gegenstand (Enterhaken, Bomben, etc.) den ihr nach dem Finden beliebig nutzen könnt und welcher euch absofort das Erkunden neuer Spielbereiche ermöglicht. Spätestens hier wird klar: Das ist ja echt ein Zeldaklon. Zwar in böse und mit literweise Blut - aber es ist einer. Auch die massigen und teilweise sehr anspruchvollen Rätsel, welche für weiteres Vorankommen gelöst werden wollen, sind wirklich vom großen Vorbild abgeluchst und glücklicherweise auch genauso gut umgesetzt. Im späteren Verlauf häufen sich die Parallelen zum Myamoto Meisterwerk und spätestens, wenn KRIEG auf einem bösen, gemeinen Pferd durch die Landschaft reitet und mit Pfeil und Bogen auf böse Buben schiesst wisst ihr, wem dieses Spiel Tribut zollt. Aber wisst ihr was? Das ist total egal. Denn das Spiel ist so wahnsinnig super, dass ich darauf scheißen kann.

Und auch in Punkto Spielzeit lässt sich "Darksiders" nichts vormachen. Mit knapp 20 Stunden strikter Handlung im Action-Adventure Stil (+ kleine Rollenspielelemente) bietet das Game für einen fairen Preis (47€ bei Amazon) mehr als man erwartet hat.

Eine Frage stellt sich zum Ende allerdings dann doch: Warum ist verdammt nochmal keiner auf die Idee gekommen, das Zelda-Prinzip zu kopieren? Chancen gab es in den letzten 20 Jahren dafür doch wohl genug. Dafür schaffte es die gesamte Videospielindustrie binnen 7 Jahren das GTA-Prinzip auf den Tiefpunkt zu reissen und ein blödes Spiel nach dem anderen auf den Markt zu werfen. Selbst Spiele wie das aktuelle Larry (hier gehts zur Shit! Trashreview) machten davor nicht halt. An Zelda traute sich aber seltsamerweise niemand ran. Vielleicht aber auch besser so.

"Darksiders" ist also, trotz seiner eindeutigen Fusion aus "God Of War" (Story, Kampfsystem) und sämtlichen "Zelda" Teilen ein wirklich großartiges Spiel geworden. Selbst die Grafikschwäche vom Anfang merzt sich im Laufe des Spiels immer weiter aus, so das am Ende nichts ausser Spielspaß bleibt. Selbst die Gamerscore sind fair und fordernd, so das weitere Motivation für den Zocker raugeschlagen wird. Der erste Hit im Jahre 2010 und zu recht von der Fachpresse ein gelobter Titel, wie ich dann später nachlesen durfte.

Unterm Shit! gesagt: "Darksiders" hat nicht das Potential zum Hit. Es ist einer. Es erfüllt die Kriterien eines guten Spieles in so gut wie allen Punkten und spielt sich, trotz manch hakeliger Stelle fast durchweg fair. Grafik und Sound bewegen sich im guten Mittelmaß, aber es muss ja nicht immer Crysis sein. Ihr merkt, ich schwärme. Ja, das tu ich. Ich habe mit nichts gerechnet und ein waschechtes Brett an Spiel aufgetischt bekommen. In Zeiten, in den Spiele wie Halo3 Jahre angekündigt werden, nur um am Ende den Zocker mit 4 Stunden Spielzeit mehr oder weniger zu verarschen, ist "Darksiders" ein nötiger Titel, um die großmäuligen verkoksten Arschlöcher mal von ihrem hohen Ross zu holen. Ich kann nicht mal gerade Witze einbauen, so angetan bin ich. Großes Ding. Punkt.

Shit! Wertung: 9.3 / 10

Mittwoch, 6. Januar 2010

Wer ist dieser Gamerscore? Ich ficke den!

Wie erkläre ich jemanden, der nichts mit Videospielen am Hut hat und das ganze Gezocke und Rumgenerde relativ bescheuert findet überhaupt, was Gamerscore sind + warum ich nach Ihnen abhängig bin, ohne das er mich für vollkommen scheiße hält? Ich glaube, das ist relativ schwierig. Vielleicht auch gar nicht möglich. Aber ey, dafür trinkt ihr Alkohol. Bestimmt. Zocker trinken nur Heiltränke. Und Limo auf der LAN. Mehr nicht. Ihr seid die schlechten Menschen, nicht wir.

Das sind Gamerscore


Gamerscore bzw Achievements sind ein System, was von Microsoft speziell für die XBox360 entwickelt wurde und auch nur auf dieser Konsole zu finden ist. Die PS3 hat zwar etwas ähnliches, ein sogenanntes Trophäensystem, das macht aber keinen Spaß. Daher vergesst das. Gamerscore sind geil. Nicht die Trophies. Microsoft gut, Sony böse. Gemerkt? Wenn nicht, gib dem Alkohol die Schuld. Du Säufer.

In jedem Spiel, dass ihr im Laden kauft, sind Gamerscore enthalten. 1000 Punkte um genau zu sein. Um diese 1000 zu kriegen, müsst ihr eine Liste an Aufgaben innerhalb des Spieles erfüllen. Im Normalfall sind diese 1000 Punkte auf 50 verschiedene Aufgaben verteilt. Manche Aufgaben sind leicht, manche schwer, manche eigentlich nicht machbar. Einige kosten Zeit, die meisten kosten Nerven. Aber egal ob ihr einem Spiel 5, 300 oder 1000 Punkte rausholt, alle werden auf euer Konto gutgeschrieben. Sowie deine Deckel in der Stammkneipe, du Alkoholist. (Ja, das Wort gibt es. Ab jetzt.)

So sieht ein Konto aus (zB meins.)




Euer Gesamtkonto ist jederzeit einsehbar und sieht sehr nett aus. In einer Detailliste könnt ihr sehen, wieviel Gamerscore ihr schon habt, welche fehlen und was ihr dafür tun müsst.
Die Aufgabenfelder für Gamerscore unterscheiden sich dabei von Spiel zu Spiel. Manches Spiel will für seine 1000 Punkte einfach nur durchgespielt werden, die meisten Punkte bestehen aber hauptsächlich aus teilweise spaßigen, teilweise auch wahnsinnig nervigen Aufgaben wie "Töte 100 Gegner mit der Pistole", "Laufe 1000 Meter im Kreis", "Esse einen Eskimo". Sowas halt. In den kommenden Tagen werden wir auf diesem Blog allerdings noch genau darüber sprechen, welche Aufgaben und Spiele GS-freundlich oder unfreundlich sind + wie unglaublich hirnverbrannt manche Achievements doch formuliert sind.


Wie kriege ich Gamerscore


Wie gesagt, was zu tun ist, verrät euch eine Liste, welche ihr im Spiel aufrufen könnt. Das Aufgabenfeld erstreckt sich von "Kann auch Mutti" bis "Schafft nie auf dieser Welt irgendjemand.. ich schwöre"
Einen bekommenen Gamerscore erkennt ihr an einem blinkenden Fenster, was in den meisten Fällen am unterem Bildschirmrand erscheint. Manche Spiele, so zB Modern Warfare 2, sind dann besonders pfiffig und platzieren das Zeichen oben rechts. Das sorgt oft für verwirrte Blicke und tagelange Irritation. So wars bei mir zumindest. Aber ich bin auch ehrlich gesagt nicht sehr belastbar.
Dazu erscheint ein pfiffiges Geräusch (was sich ungefähr so liest: BLIABLOBBEEEE), was ihr nicht nur schnell in euer Herz schliesst, sondern irgendwann auch an Stellen hört, an denen es gar keine GS gibt. Sprich: Ihr werdet paranoid. Wirklich. Manchmal schenk ich mir ein Glas Wasser ein, klecker nicht daneben und meine dafür ein Achievement zu bekommen. Grobmotorik und so.


Was bringen mir Gamerscore?

Gar nichts. Gamerscore sind purer Pimmelvergleich. Ihr werdet in keiner Weise dafür entlohnt, dass ihr diesen Schwachsinn macht. Das Ding läuft nur über die Psyche und macht euch schneller wahnsinnig, als euch das lieb ist. Seht mich an. Ich könnte mein Leben in den Griff kriegen und schreibe stattdessen ein Blog über etwas, das mir nichts bringt. High Five an mich selbst dafür.


Was sind die perfekten Gamerscore?

Im Grunde alles, wo man die 1000 leicht bekommt. Allerdings finde ich persönlich den Anspruch dabei nicht unbedeutend. Klar sind Spiele wie "Avatar", wo man die 1000 innerhalb nur weniger Minuten ohne großes Nachdenken machen kann zwar nett... aber auch nicht die Erfüllung. Man sollte schon ein wenig Biss in die Sache bringen. Sinn der Gamerscore sollte es sein, ein Spiel gründlich und intensiv zu spielen. Hier dienen aktuelle Spiele wie die großartigen Titel "Borderlands" oder "Assassins Creed 2" als ideale Beispiele - die 1000 müssen erarbeitet werden, fordern aber keine unmöglichen Taten von euch. Das Spiel sollte ja dann doch noch irgendwie im Vordergrund stehen. Ein gutes Spiel, wie zB "Ghostbusters" oder "Call of Juarez 2", sollte zumindest 500-600 Punkte für den Spieler bereithalten. Das ist ein solider, schöner Durchschnitt. Schwer und fast schon dämlich sind aber im Gegenzug Spiele wie "Guitar Hero 3", der erste Teil von "FEAR" oder "Devil May Cry 4", welche Unmögliches für ein paar Punkte verlangen. Das hat nichts mehr mit Spaß zu tun, sondern mit Frust. Wo wir auch wieder bei unsern Alkoholisten wären.


Wie finden wir Online-Gamerscore?

Scheiße. Zocker ohne Internetanschluss (gibt es) haben hier schonmal vor Vornerein keinen Spaß. Dazu kann es möglich sein, dass Online-Gamerscore für den Spieler unmöglich zu holen sind... entweder a) wegen viel zu krasser Nerds (die aufgrund ihrer Spieleskills gar nicht erst zulassen, dass ihr nur einen einzigen Treffer landet, geschweige denn in einem Rankingmatch den ersten Platz macht) oder b) weil das Spiel, was ihr euch geholt habt einfach keine Sau online zockt. Wer will schon "Fracture" online spielen, wenn er "Modern Warfare 2" hat? Eben. Ein ermahnender Zeigefinger geht hier an Spiele wie das großartige "Brütal Legends", "FEAR2", "Stranglehold" und "Gears of War".
Im kleinen Maße (zB "DJ Hero", "Scene IT") sind Online-Erfolge allerdings zu akzeptieren.


So. Jetzt wisst ihr was Gamerscore sind. Bier wegstellen, XBox kaufen, mitmachen!

Zurück, Neu, Geil.


ZURÜCK


Der Shit-Blog hat die Wirtschaftskrise überlebt. Sowas muss man heute sagen. Gehört einfach dazu. Schliesslich leiden heute alle unter der Wirtschaftskrise. Schüler, Studenten, WOW-Spieler, Obdachlose und Säuglinge nicht ausgenommen. Sagen die zumindest. Dann muss es ja stimmen.

Auch ich leide unter der Krise. Schließlich erzählt mir jeder davon. Und die erzählen echt viel. Ich hör halt nicht gerne zu, kann aber auch irgendwie nicht nein sagen. Mit einem großen Herz wie das, was in meiner Brust schlägt, kann man einfach nicht anders. Ja, so bin ich. Ein Gebertyp. Ein Märtyrer. Was blieb mir also anderes übrig, als das Bloggen zu vergessen? Nichts natürlich. Ich entschuldige mich bei den Fans. Ja, bei allen fünf.

Aber jetzt ist ja 2010 und alles soll besser werden. Sagen ja auch alle. Ich persönlich habe das Jahr so grandios wie noch nie eingeleitet. Betrunken, in Bielefeld, irgendwo in einer Disco mit irgendwelchen Leuten, die, so glaube ich, sehr nett waren. Es wurde getanzt. Ich habe währendessen Menschen am Handy bis aufs Blut beleidigt und anschliessend meiner Mutter zugehört, die mir voller Stolz erzählte, dass meine Schwester mit 2,2 Promille im Blut die Nacht lieber auf der Intensivstation als im Kinderzimmer verbringen wollte. Schöne Nacht. Ich glaub, ich weiß, warum ich zocke.

Und deshalb bin ich auch wieder da. Dieses Jahr bin ich sowieso wieder da. Alle sagen ja, ich wäre weg gewesen. Ich weiß nicht ob "Im Zimmer sitzen und sich sehr viel aufregen" als "weg" zu bezeichnen ist. Aber ist ja auch egal. Mit meinem Künstler AKA "Rockstah" werde ich dieses Jahr ein Album namens "Nerdrevolution" releasen. In meiner Ausbildung steht eine wunderschöne Zwischenprüfung an. Und die Releaseliste an guten Spielen ist schon für die ersten zwei Quartale so brechend voll, dass ich einen 30 Stunden Tag, 2 Gehirne und 8 Arme brauche. Wichsen muss ich ja schliesslich auch noch. Wahrscheinlich schaff ich nichts davon und der Blog ist in zwei Monaten wieder dicht. Aber das wollen wir vermeiden. Wenn nicht, könnt ihr mich treten. Ihr erkennt mich an den hässlichen Schuhen und dem Haarausfall.



NEU

Aber was wird jetzt neu? Und warum besser? Nun, ich habe mir Gedanken gemacht. Ich mein, jeder Mensch hat Stärken. Nein, bleiben wir im Nerdmodus: Jeder Mensch hat Skills. Bowhunting Skills, Nunchuck Skills, Computerhacking-Skills etc - kennt ihr, habt ihr. Aber wo sind meine Skills? Ich hab mir im Oktober für 100€ ein Lichtschwert gekauft. Ein Grünes. Nein, nicht wie Yoda, sondern wie Luke in Episode 6. Darauf bestehe ich. Also die Skills des Erwachsenwerdens sind schonmal ausgeschlossen. Was gibt es noch? Sport. Dass ich regelmässigen Abständen von 3-4 Jahren 20 Kilo zu und wieder abnehme, macht mich zwar zu einem wandelnden Heißluftballon, aber nicht gerade zur idealen Werbefigur von Hautstraffungsprodukten. Dazu wurde ich in der zweiten Klasse in eine Grobmotorikgruppe gesteckt, da ich keinen Hampelmann konnte. Und mit den Worten "Naja, wir haben es versucht!" nach drei Jahren wieder entlassen. Danke, Herr Butte. Auf Ihren Namen reimt sich übrigens Nutte. Ja, ich fand das damals witzig. Heut auch noch irgendwie. Sport fällt also auch weg.

Was also nach 25 Jahren übrig bleibt, ist einfach gesagt der Unfug. Unfug mögen die Menschen, unglaublich viele Menschen verdienen ihr Geld mit Unfug. Siehe Mario Barth, Dieter Bohlen und F.R. Unfugmachen kann ich auch, ihn schreiben sogar noch besser. Ich liebe Videospiele. Videospiele sind Unsinn. Passt!


GEIL


Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Shit! Blog eine passende Plattform für Unsinn ist. Der Newsbereich war zwar eine schöne Idee, aber bleiben wir ehrlich: News kriegt ihr überall anders schneller. Schließlich sitzt hier keine 10Mann-Crew mit rasenden Reportern die auf den schönen Pressekonferenzen der Welt ihr Nerddasein feiern können. Hier sitzt nur ein einziger komischer Junge, der weder oft rausgeht, noch gerne mit Menschen spricht, auch wenn er wahrscheinlich das schreiberische Talent der gesamten Man!ac Redaktion in einer Person vereint. Also lassen wir die News. Ich verweise euch freundlich auf IGN.com, die können was.

Ein weiteres Manko des Shit Blogs ist und war die gezwungene Hingabe zu anderen Konsolen. Zugegeben, ich liebe Nintendo, Sega, Microsoft und Sony seit dem Tag meines ersten Game Boys, aber leider ist da auch nicht mehr alles so, wie es mal war. Die Umorientierung der Zielgruppen im Hause Nintendo von Jugendlichen zu Säuglingen, Rentnern und Mädchen hat zwar in den letzten Jahren für umsatzstarke Zahlen gesorgt, aber leider auch für fehlende Qualität und ein Hinterherhinken, was den grafischen Anspruch angeht. Klar sind Wii und DS auch mit vereinzelten Hits gesegnet und weiterhin sympathisch - aber ich bin halt ein Grafikkind. Ich steh auf Blue Rays, Krach, Blut, Gewalt, Action und viele Farben. Jungenkram. Wenn Wii, dann wenigstens Wii-brator oder Wii-chsen. Oder Wii-eselflinkes Fisten. Aber das traut sich ja keiner. Angsthasen, diese Nintendomenschen.

So bleiben von drei Konsolen nur zwei über. Aber auch wenn die meisten "Coolen Jugendlichen" mit ihrer Assi-Attitüde auf den schwarzen Riesen PS3 zurückgreifen, einfach weil man ja damals beim Kiffen schon ne PS1 hatte und es einfach kool war, beim Bongrauchen Tekken zu zocken, werde ich leider irgendwie gar nicht so warm mit Sonys drittem Konsolenspaß. Denn bis auf den BlueRay Player und kostenloses Online Gaming bietet die Konsole nichts, was Microsofts Megatron, die XBox360, nicht auch problemlos meistern könnte. Sie war einfach zuerst da, sie hatte gleich von Beginn an ein schönes, ausgefallenes und vielseitiges Spielesortiment, die Onlinenutzung sowie Menüführung sind vorbildlich, der Controller ist der Beste, der je für eine Konsole gebaut wurde und 2010/11 kommt auch noch das alles zerfickende NATAL. Aber das ist ja nicht mal das Entscheidene. Das allerwichtigste und mir persönlich sehr am Herzen-liegende Detail, was diese Konsole so verdammt unverzichtbar macht, ist das Gamerscoresystem. Ja. Es ist so. Das Gamescoresystem der XBox360 hat mein Videospielverhalten revolutioniert. Suche einen Grund für die hohe Staubschicht auf meiner PS3 oder warum ich ein Spiel, was für beide Konsolen erscheint, IMMER für die Xbox360 kaufen werde, selbst wenn es erst Monate später rauskommt - Die Antwort lautet Gamerscore.
Und ich bin nicht der einzige: Tausende von Menschen nehmen tagtäglich die abscheulichsten Videospielfallen auf sich, nur um ein paar Punkte zu ergattern. Wer würde sonst freiwillig Alone in the Dark 5 durchspielen, wenn es dafür nicht so erschreckend viele schöne Punkte gäbe? Wer bitte käme von alleine auf die Idee, Guitar Hero auf "schwer" nur mit einem Controller durchzuzocken? Genau. Niemand. Und weil dieser Fakt soviel Schönes aber auch Bizarres verbindet, Unmengen an Potential für irrwitzige und vernerdete Stories bietet, die Fans zum "Jahaaa, kenn ich!!!" und Aussenstehende zum "Ach du grüüüme Neune, schau dir diese Vögel mal an." Aufschrei bewegt - genau deswegen ist dieser Blog lebensnotwendig.

Daher: Alles bleibt neu. Willkommen auf "Addicted to that Gamerscorething" - dem neuen alten Blog der beliebten Shit! Redaktion. Also mir. Schön, wieder da zu sein.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Trash #9: Jumper



Jumper bedeutet übersetzt Springer. Oder noch besser: Hüpfer. Hüpfer ist natürlich in Wahrheit ein Film. Mit der Ollen von Zach Braff, die in O.C. die wunderschöne Summer spielt und dem Kerl, der in Star Wars Episode 2+3 den grantigen Anakin verkörpert. Helge Christian oder so. In Hüpfer kann Helge Christian sich ohne wirklichen Grund von Ort 1 an Ort 2 beamen - schwupps, ist er da. Ganz gut um Banken auszurauben, von doofen Parties abzuhauen oder Spontanurlaube. Natürlich ist der Film absolut unsehenswerter Dreck. Trotz Helge und Sommer.

Nun leben wir ja in einer Zeit, in der Spiele zu Filmen mehr sein wollen, als nur die Spiele. Sie wollen so etwas wie eine weitere Episode oder einen Hintergrundstrang darstellen. Das wurde irgendwann mal von der Marketingabteilung von Warner Bros erfunden, um aus Matrix 2 und 3 noch mehr wahnsinnige Kohle rauszuholen. Irgendwie gelang das auch ganz gut. Im damaligen Matrix-Game "Enter the Matrix" übernahm man die Rolle der zwei Protagonisten Ghost und Niobe, die in den Filmen eher eine drittklassige Rolle spielten, hier aber durchaus sinnvoll eingesetzt wurden. Um noch mehr Hintergrundwissen zu liefern, wurden die eigentlich großartigen Animatrix-Kurzfilme geschustert und als exklusives DVD Release zum Filmstart veröffentlicht. Sellout wie aus dem Lehrbuch.

Ein paar Monate später wurde das Prinzip bereits von Riddick 1zu1 übernommen, der ebenfalls mit einem vom Film abweichenden Videospiel und einer Kurzfilmreihe daherkam... bei Hellboy das Gleiche. Und auch Hüpfer, ein Film, der von sich selber sicherlich weiß, dass er scheiße ist, dachte sich: "Wenn, dann richtig!"

So befasst sich das Spiel mit irgendwas anderem als der Film. Das klingt jetzt erstmal total komplex, ist es aber nicht. Da wo der Film schon flach war, ist das Spiel ein gebohnerter Turnhallenboden, der so schön glatt gemacht wurde, dass man sogar noch mit Spikes darauf wunderbar schlittschuhlaufen kann. Die spielerische Umsetzung von Hüpfer hat es sich tatsächlich zur Aufgabe gemacht, noch schlechter zu sein, als das E.T. Atari Spiel - und schafft es auch. Leider ist nur jetzt in der Wüste kein Platz mehr, da die 20 Millionen Kopien der Naddel-Aerobic DVD ja auch noch irgendwo hin mussten.

Das Spiel startet irgendwo, wo auch Clive Barkers Jericho anfängt. Glaub ich. Vielleicht war man einfach zu faul, eigene Szenarien zu bauen und hat einfach die von anderen drittklassigen Spielen gekauft und reingemacht. Geht ja bestimmt. Wieso auch nicht. Jericho hat ja auch kein Schwanz gespielt. Nun geht es für Helge ans Eingemachte: Böse Buben sollen im Third-Person-Hack-and-Hüpf-Spiel besiegt werden. Heikle Sache.
So kämpft sich Helge mit einem Stock oder den Händen oder irgendwas, was stark in die Richtung geht, über grafisch vergewaltigte Kulissen, von denen ich glaube, dass sie in Illustrator gemacht wurden. Natürlich haben die vielen, alle gleichaussehenden Gegner keine Ahnung, was Helge so kann und vorallem: warum sie überhaupt gegen Helge kämpfen. Helge kann ziemlich cool rumtreten und mit seinem pfiffigen Trick auch einfach mal vor dem Gegner verschwinden und hinter im wieder auftauchen. Das sorgt für kurzzeitige Illusionen wie Mickey Maus Heft Zaubertricks, nur halt in schlechter (Was die Frage aufwirft, was eigentlich meine Urzeitkrebse machen. Oma hat bestimmt Dinos im Garten und weiß wieder nix)

Irgendwann macht Helge dann einen ganz besonders pfiffigen Trick und zeigt das, was der Film trotz trostloser Handlung ganz gut kann: Effekte. In einer gerenderten Videofrequenz sieht man, wie Helge schonungslos einen der Badguys an einen Ort mitbeamt und schnell wieder abhaut, weils da gerade nicht sonderlich schön ist. Bei irgendwelchen Eisbären, einfach auf dem Meeresboden, in einem Autofrack, welches gerade durch eine Müllpresse gedrückt wird: Helge weiß Tode unschuldiger Familienväter durchdacht zu inszenieren.
In letzt-genannter Sequenz auf dem Schrottplatz fällt mir der erste kleine Patzer auf: Die Figur des eigentlich so wunderschönen Helge Christian, einst von meiner Lebensabschnittsgefährtin als "Die einzig-wahre Wichsvorlage für Frauen" bezeichnet, sieht nicht ganz so aus, wie er eigentlich aussehen sollte. Die Spielfigur ist im Gesicht verschoben, hat mal blonde, mal schwarze Haare und erinnert stark .. nein, es IST... Simon Goose Johann. Ausgerechnet der, den meine Lebensabschnittsgefährtin widerum vor mir als "den widerlichsten Mann der Welt" betitelt hat mit dem Beisatz "Ich kann nix essen, wenn ich den angucke... wirklich. Da muss ich kotzen." Schön. Einfach mal Helge zu Simon gemacht. Jumper Character Design: Epic Fail.

Ich prügel mich weiter durch das Spiel und merke, dass es irgendwie immer das Gleiche ist. In der Mitte des Bildschirms steht der Hüpfer, um ihn rum kreisen endlose Scharen an Halunken, die allesamt nicht kapieren, was so ein Hüpfer alles Cooles kann. Die Hintergründe ändern sich und ich sehe, dass die nicht nur bei Jericho geschnurpst haben, sondern auch bei Kung Fu Panda, TMNT und Extermination auf der PS2. Hits halt. Trotz wechselnder Kulisse tut sich nicht viel auf dem Bildschirm - die Gegner bleiben die Gleichen, der Endgegner ist glaub ich auch immer der Gleiche und Helge hat nicht das verlangen, großartig neue Moves zu lernen. Selbst die Orte, an die er seine bösen Gegenspieler so hinhüpft (heißt halt so), fangen nach dem 5. oder 6. Mal an sich zu wiederholen. Und dabei ist doch erst ne Stunde rum.

Irgendwann bemerke ich aber dann etwas großartiges. Helge redet! Nein, Helge redet nicht nur: Er begibt sich in ein waschechtes Wortgefecht der alten Schule. Ziemlich cooool, mit Absicht 4 "O"'s wert. Mit jedem Tritt und jedem Stoß haut Helge seinen Gegenspielern eine für Rapzwecke-verwendbare Punchline nach der anderen um die Rübe. Ein in Worte gegossener Fehdehandschuh klingt über mein 5.1 System und präsentiert sich dabei in so einem locker-lässigen Ton, wie man ihn zuletzt im HC Strache Sprechgesangssong vernehmen durfte. Ich habe mir es nicht nehmen lassen, das Gesagte für euch zu protokollieren (Ohne bestimmte Reihenfolge, Favoriten habe ich bold gesetzt):

- Ich bin heute gnädig und mach kurzen Prozess.
- Gutes Fitnesstraining
- Zielscheiben aus Fleisch voraus!
- Vor mir stehen zukünftige Leichen!
- Noch mehr davon, werden die am Fliessband produziert?
- Was willst du hier? Sprich Feind!
- Zeig mal was du kannst, du Aufschneider!
- Das hat mir mehr weh getan als dir.
- Bleib stehen, Schuft!
- Ich hab schon alte Weiber kämpfen sehen, die schneller waren als du.
- Je mehr ich platt mach, umso schöner.
- Heute hat einer von uns ausgespielt, und der jenige bist du!
- Wo ist dein Ausweis?
- Ein Palladin stirbt selten allein (?)
- Toter Palladin voraus!
- Wieder einer weniger.
- Ist heute irgendwo ARMLEUCHTER Messe?
- Habt ihr Jungs keinen ordentlichen Job?
- Du bist überbewertet
- Ich wusste, dass du hier bist!
- Das Spiel ist vorbei, Jumper!
- So langsam gehst du mir echt langsam auf die nerven!
- Lernt ihr Schwachköpfe denn nie dazu?
- Du siehst müde aus, Kollege.
- Bist du der für den ich dich halte? Da laust mich doch ein Affe
- Das ist fast so leicht wie an der Schießbude
- Gute Nachrichten, Junge: Mädels stehen auf Narben.
- Du hast die Augen deiner Mutter! Ich steck deine in meine Sammlung.
- Regel Nummer 1 - wir sterben alle!
- Die Jungs wären echt gut im Seilhüpfen.

Wahnsinn. So sollte ein moderner Held im neuen Jahrtausend reden. Nicht lange fackeln - einfach einen Spruch raushauen und den Gegnern den Schädel einschlagen. Hüpfer EF THE WEH.

Irgendwann mache ich dann aus. Ist gut jetzt. Der Spieler und die Gegner sehen ununterbrochen gleich aus und man weiss nie genau, was man gerade tut. Die Grafik ist scheiße. Die Achievements sind zwar nicht schwer, aber 700 reichen. Auch wenn das Spiel nur 4 Stunden dauert... ich will keine Minute mehr hier verbringen. Kann ich das neue Larry nochmal haben? Einfach ALLES in Hüpfer ist behindert. Es ist hässlich, es ist ohne jegliche Ambition einfach hingerotzt worden, es ist kurz und dennoch nicht mal diese Spielzeit wert - nirrrchts. Und dann ist der Film auch noch scheiße. Und Helge sieht aus wie Simon. Und generell ist alles... ach Mensch. Das dafür mal tatsächlich jemand 60€ im Karstadt vor meinen Augen bezahlt hat, kann man nur auf eine verlorene Wette zurückführen. Oder Eltern die trinken. Nicht mal eine Behinderung würde den Kauf dieses Spiels rechtfertigen. Nein, nicht mal das goldene WONKER Ticket.

SPIELSPASS UND PRÄSENTATION






GAMERSCORES, UM DENNIS IN DEN ARSCH ZU TRETEN







Fazit:
Ein Hoch auf Hüpfburgen, Gummitwist und Half Pipes.

Trailer:


Momentan am Günstigsten: Umsonst, neben dem ET Spieleberg in Nevada.
ERhältlich für: X360, Wii, PS2

Dienstag, 21. Juli 2009

Mal was neues: Der Halbjahresrückblick!

In jedem Blog, jedem Magazin, in jeder noch so furchtbaren TV Show ist eine Sache jährlich vorprogrammiert: Ein Jahresrückblick. Ende November und den gesamten Dezember, ja sogar noch in den Januar des folgenden Jahres besudelt man uns mit der Vergangenheit - das liegt ganz einfach daran, dass wir die Vergangenheit so mögen, weil sie schon rum ist. Wir reden ja gern über alte Dinge. Selbst ich mit meinen jungen 25 Jahren erlebe eigentlich nur noch, wie man abends in einer Kneipe bei einem kühlen Bier darüber redet, wie verrückt und lustig früher alles war. Ja, sogar im Freundeskreis meiner deutlich jüngeren Freundin wird lieber darüber geredet, wie toll es mal war, als lieber weiterhin toll zu bleiben. Das ist eigentlich erschreckend... aber nun gut, wir stehen drauf. Ich im Übrigen auch.
Natürlich sind Jahresrückblicke auch wichtig: Im Oktober wird der Hype um den Tod von Michael Jackson und die Zelebrierung seiner Musik auf den Handys von 13Jährigen leider schon abgeklungen sein... und im November geht es dann zum Glück wieder los! Toll! Genauso wird den Politikern noch einmal Winnenden ins Gedächtnis gerufen werden, diese schlimme Sache, die durch Counter Strike entstanden ist oder so. Guter Stoff für Wahlkampagnen im kommenden Jahr.
Ja, Jahresblicke sind das Schönste auf der Welt... auch wenn sie einen Nachteil haben: Es gibt sie irgendwie nur einmal. Aber wir ficken ja auch nicht nur einmal im Jahr? Deshalb hat sich der SHIT! Blog für euch etwas ganz neues fantastisch-wahnsinniges ausgedacht:

DER HALBJAHRESRÜCKBLICK

!!!!!!!! (Die Ausrufezeichen habe ich mit Absicht nach unten gesetzt, der seriösen Wirkung wegen) In diesem Blogeintrag werde ich für euch das letzte halbe Jahr bzw die letzten 7 Monate der Videospielkunst analysieren, die größten Hits und traurigsten Flops durchkauen und generell nochmal ein bisschen über das ein oder andere kleine (vielleicht verpasste) Highlight informieren. Ein guter Einstieg, um wieder euer bester Freund zu werden! So lasset die Spiele beginnen.

Januar 2009

Der Januar startete für mich mit einer starken Grippe und folglich Unmengen Zeit vor meiner technischen Einrichtung. Die Winterpause der Spieleindustrie, die nach Weihnachten nun immer folglich so herrscht, überbrückte ich mit einem Haufen an großartigen Spielen aus 08. So verliebte ich mich relativ schnell in das eigensinnige Mirrors Edge, welches kunstvoll First Person Shooter mit Parcour in Verbindung brachte, begeisterte mich kurzzeitig für die spielische Umsetzung des Quantum Trost Spieles und erlebte mit Verspätung endlich das wahnsinnige Fallout 3, was sich innerhalb nur weniger Tage in die Top 10 meiner absoluten Favoriten hochschlagen konnte. Schockiert war ich allerdings von der deutschen Version des behinderten kleinen Bruders von GTA, nämlich Saints Row 2. So wurde nicht nur jegliches Blut und Gedärm entfernt, nein, es wurde zu allem unnütz die wahnsinnigste Zensur der Videospielwelt geschaffen: In Zwischensequenzen, in denen etwas "moralisch anstossendes" passierte, angefangen vom Rauchen eines Joints, über Sex bis hin zu Schießereien verschiedener Gangs wurde über JEGLICHE "brutale" Szene ein schwarzer Bildschirm gelegt, der die Worte "Wir bitten um Verzeihung - sehr böse Dinge passieren hinter diesem schwarzen Bildschirm" zierte. Was ich anfangs für einen Scherz hielt, entwickelte sich kurzerhand zur größten Frechheit, die je durch Zensur hervorgerufen wurde und machte gleichzeitig das Spiel unspielbar sowie die Story unverständlich. Doppelt lächerlich, wenn man überlegt, dass das wahnsinnigbrutale GTA in Deutschland ungeschnitten erschienen ist.


Februar 2009

Der Februar 09 litt weiterhin unter dem typischen "Was soll schon gerade groß rauskommen, war doch erst Weihnachten" Problem. Capcom releaste genau in dieser Phase weltweit den langerwarteten Titel Street Fighter IV. Das größte, tollste, beste, blablabla Beat Em Up der Next Gen Konsolen. Magazine lobten es in den Himmel, Prügler schmiessen die Hände in die Luft und ihre Virtual Fighters in die Mülltonne - endlich war es da. Ich fands aber scheiße. Anspruch hin oder her: Wenn ein Spiel auf dem Schwierigkeitsgrad KINDERLEICHT so schwer ist wie das sprachfehlerfrei-sprechen für Farid Bang, dann kann es mich mal am Arsch lecken. Sollen sich die Supernerds dieser Welt doch gegenseitig twittern, wie super-LOL-ATOMROFL-mässig kool sie sind wenn sie Ehonda auf SUPERKILLERSCHWER nach 34 Stunden packen - ich überbrück die Zeit lieber mit Rumgeschiesse. Wie gut, dass im Februar für alle Shooterfans das wunderschöne, wenn auch kurzweilige FEAR2 auf dem Markt kam... gegruselt wurde sich deutlich weniger, dafür stimmte die Action. Ein weniger großer Totalausfall wie das ein Jahr davor erschienende Condemned 2.
Zum Abschluss des Februars und passend zu meinem Geburtstag erschien dann noch das großartige Killzone 2 auf der PS3. Ein Shooter wie aus dem Bilderbuch und in Punkto Inszenierung einer der unfickbarsten Titel des gesamten Jahres.


März 2009

Der März 2009 stand ganz im Zeichen des Horrors. Survival Horrorgranate Resident Evil ging nach jahrelanger Wartezeit in die 5. Runde - und das grandiose Konami Imitat Silent Hill tat es ihm gleich. Waren sich beide am Anfang vor vielen Jahren noch ähnlich, fielen die neuen Versuche auf den aktuellen Next Gen Konsolen doch sehr unterschiedlich aus. Resident Evil 5 mutierte vom einst wahnsinnig-spannenden Horrorspiel mit unendlichen Gruselmomenten zum reinen Action "Wieviel kannst du noch so töten?" Geballer - Silent Hill: Homecoming dagegen verhielt sich staubbedeckt klassisch: Nebel, Monster, Rohre, noch mehr Nebel. Ein paar neue Moves, aber eigentlich blieb alles beim Alten. "Warum auch nicht im fünften Teil mal wieder in ein Hotel und ein Krankenhaus gehen? Kam doch schon immer gut." Ja ja.
Mir ehrlich gesagt gefiel nach dem Durchspielen und mit ein bisschen Abstand keines der beiden Spiele wirklich so RICHTIG gut. Zumindest nicht von dem Standpunkt, dass einige der vorigen Teile legendär geworden sind. Der Wandel zum Actionspiel bei Resident Evil 5 ist viel zu sehr ausgeufert und die perfekte Fusion aus Horror, Panik und Action wie sie in Teil 4 so eindrucksvoll demonstriert wurde, macht sich hier nicht mehr bemerkbar. Nein, eigentlich ist es nur noch Geschiesse. Ein besseres Dark Sector. Mehr nicht.
Silent Hill: Homecoming dagegen geht dieses Risiko aber gar nicht erst ein. Man versucht sich an das klassische Prinzip der ersten 3 Teile zu halten und übertrifft damit den furchtbaren vierten Teil (Gott sei Dank) um Längen - schafft dabei aber dennoch keinen Klassiker. Einfach weil man alles schon mal gesehen hat. Ich stehe natürlich immer noch auf das skurrile Gegnerdesign, die Spannung, die heulenden Alarmsirenen, den kranken, nur-aus-Krach-bestehenden Soundtrack - aber all das muss auch endlich mal aus der üblichen Suppe gezogen werden. Am Ende des Spiels hat man das auch kurz mal versucht - und dabei so offensichtlich bei HOSTEL geklaut, dass man sich fragt "Haben die bei Hostel geklaut?" Menschen an Stühle gekettet in einzelnen Räumen eines riesigen Gewölbes, tausende von Folterwerkzeuge und irgendwelche Männer in Metzgersschürzen - der Hauptprotagonist selber muss sich sogar in einem Quick-Time-Event gegen einen Bohrer in der Kniescheibe wehren. Wahnsinn.

So rettete ausgerechnet die Mädchen- und Muttikonsole, der Nintendo DS im März 2009 die Videospielwelt mit einem echten Highlight: GTA Chinatown Wars. Rockstar Games bewies wieder einmal, dass sie einfach alles richtig machen können, adaptierten das gewohnte GTA Format trotz reduzierter technischer und grafischer Bedingungen auf perfekte Art und Weise auf Nintendos aktuellen Handheld und lieferten dabei einen zeitlosen Klassiker ab. Jetzt wird mit dem DS-Stick halt mal kein schwuler Hund gekrault oder Mathe-Aufgaben gelöst, sondern Gras und Koks getickt, Molotow-Cocktails gemixt und Mülltonnen nach Knarren durchsucht. Classic und Must-Have. Definitiv. Der sonst als halbschwul betitelte DS war in diesem Monat so real wie das Cash-Money-Squad.
Nebenbei erschien noch auf dem großen (und wirklich!) schwulen Bruder des DS', der Wii, das mindestens noch zweimal so böse Madworld und sorgte auch hier für eine Imageförderung. Ebenfalls ein großer blutiger Spaß im Sin City Stil, in dem die Wii-Mote endlich mal zur Kettensäge umfunktioniert wurde. Kurzzeitig, aber dennoch aufgrund seiner Absurdität ebenfalls ein Must-Have Titel.






April 2009


Im April 2009 wurde der beste Videospielblog Deutschlands gegründet: "Shit! I did videogames!" - vor lauter Erfurcht erschienen in diesem Monat nur wenige Highlights auf den heimischen Konsolen. 50 Cent eroberte kurzzeitig mit Blood in the Sand mein Herz (zur SHIT! Review gehts HIER), ansonsten schlug ich mich teilweise mit wahnsinnigem Hass durch die trashigsten Spiele, die die X360 zu bieten hat und erlebte eine "Schmeiss den Controller jetzt endlich an die Wand - ach ne, kostet ja 40€" Situation nach der anderen. Vorallem der neueste Teil der LARRY LEFFER Reihe entpuppte sich als das vielleicht schlimmste Videospiel aller Zeiten und bestätigt mir nur weiterhin, dass es in Zeiten, in den solche Spiele wirkliche Financiers finden, keine Weltwirtschaftskrise herrschen kann. Die letzten zwei offenen Trashgames gibt es im Übrigen die Tage. Wird Zeit.
Nebenbei versuchte ich mich in einem richtigen Spiel wie Halo Wars und war davon sogar noch überraschter als vom beschissenen Halo 3. Strategie, für Einsteiger und alte Starcraft Fans - wunderschön irgendwie! Auf meinen restlichen Konsolen begeisterte in diesem Monat weiterhin wenig. Als weitere Überraschung zeigte sich Ninja Blade, dass meiner Meinung nach von der Presse zu unrecht zerrissen wurde. Lediglich der letzte Endgegner minderte den Wert des gesamten Spieles um ein Vielfaches. Hu-Ren-SUN.


Mai 2009

Der Mai entpuppte sich als ebenfalls flaches Gewässer in Sachen Videospiele und so kämpfte ich mich im Namen des Blogs weiterhin durch einen Haufen mehr oder weniger guter Spiele. Mein Herz gehörte in diesem Monat Viking, warum weiß ich selber nicht mehr, aber ich war regelrecht begeistert von dem, was Sega da abgeliefert hat... auch wenn es schon älter ist.
Die 3 "großen" Titel des Mai's waren allesamt spielerische Umsetzungen einiger beliebter Filme. Das neue Riddick wusste allerdings nicht mehr wie zu Zeiten der ersten Xbox zu begeistern und blieb mir als mittelmässiges Produkt in Erinnerung.
Der Pate 2 hingegen spielte sich besser als sein Vorgänger - auch wenn mich die "Das GTA Prinzip ist halt einfach total super" langsam ankotzt. Mit mehr oder weniger viel Spaß ballerte ich mich durch das kurzweilige Mafia-Epos - um es hinterher wieder zu vergessen. Ich hätte mir mehr Atmosphäre gewünscht.. irgendwie wirkte das so... leer.
Das MAI-LIGHT (wow, Wortspiele...) blieb überraschenderweise die spielerische Umsetzung von Wolverine. Der Film interessierte mich nicht wirklich, dass Spiel wusste allerdings gekonnt zu unterhalten. Vorallem weil es ca. 20.000mal so brutal ist wie alle X-Men Filme zusammen und nebenbei einen ganz schicken Kontrast bot zum schwulen Australia-DVD-Release, was im gleichen Monat stattfand. Das Wolverine Spiel klaut, wo es nur klauen kann und schafft somit eine Devilmaycry-artige Atmosphäre, die einen in bester Popcornkino-Attitüde packt und nach dem Durchspielen schnell wieder loslässt. Schnelllebiges, aber dennoch gelungenes Release. Wenn die schon immer schnell Spiele zu aktuellen Kinofilmen rauskloppen müssen, dann wenigstens so.
Auf der E3 kündigten sich derweil massig großartige Titel an. Der erste Trailer für Modern Warfare 2 wurde gelüftet und die Zockerwelt hielt den Atem an. Dazu rückte Activision mit DJ Hero raus. Mein persönliches Highlight der E3 bleibt bis heute allerdings Microsofts NATAL, das nicht nur die Wii wie Savas' Urteil in 1000 Teile zerficken wird, sondern auch dazu noch bei richtiger Anwendung das Videospielen für uns alle revolutionieren könnte.


Juni 2009

Endlich Juni. Das Zelt vor meinem Briefkasten wurde aufgebaut, die zwei Wochen Urlaub von der Firma genehmigt - am 16.Juni erschien Ghostbusters - The Videogame. Trotz des verschobenen 360 Releases in Europa (danke an Sony nochmal) wurde das Spiel dank code-free DVD in Deutschland als Import released und auch spielbar - spielegrotte.de sei dank. Das Spiel entpuppte sich dann für mich (als gigantöser Ghostbusters Fan) gott sei dank als absolute Erfüllung und jedem, der sagt, dass Spiel sei nur gutes Mittelmaß, reiße ich das Herz mit der puren Hand aus der Brust. Das ist kein Mittelmaß, das ist Vollständigkeit. Klar ruckelts ab und an, klar ist es manchmal unübersichtlich, aber es ist Ghostbusters. Wann habt ihr schonmal so aufwendige Lizenzspiele erlebt? Genau, fast nie. Also Fresse, sonst habt ihr euer eigenes Crank 2.
Nebenbei erschienen im Juni eine Reihe von der Presse als "Hits" bezeichnete Titel, u.a. Red Faction Guerilla, [Prototype] und Infamous (exklusiv für PS3), die sich alle NATÜRLICH dem HIPPEN GTA-PRINZIP bedienten. Hulk Hodn würde sagen: Super.
Das dritte Red Faction wurde nicht das versprochene Brett, machte aber bis zu dem Zeitpunkt, wo sich alles nur noch wiederholt, sehr viel Spaß. Vorallem der klassische "Mach doch einfach ALLES kaputt"- Red Faction-Flavour tauchte wieder auf, was ich als sehr schön empfand. Und!: der Hauptakteur sieht aus wie Toni D. Was halt einfach total ins Konzept passt, da er auch noch einen riesigen Hammer hat. Gegnaz, aaaaaaaawwwwww!
[Prototype] dagegen hasste ich von der ersten Sekunde an, einfach weil es so "ANDERS" sein wollte und es einfach nicht war. Es ist verwirrend, es ist hässlich, es ist nervig - Prototype kann niiiiirrrrrrrchts von dem, was es hätte tun können und dazu sind die Achievements auch noch allesamt schwer. Activision, verschont mich in Zukunft mit eurem Dreck.
Infamous, das angeblich beste Schmuckstück der 3 genannten, habe ich bis dato noch nicht gespielt - gefällt mir aber von den Bildern und der Idee her am Besten. Mein Urteil dazu folgt, wenn ich es besitze.


Und jetzt? Jetzt ist Juli. Fight Night Round 4 ist draussen. The Conduit ist draussen. Call of Juarez 2 ist draussen. Ich hab es aber noch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich einen beschissenen Job als Azubi habe. Und Azubis auch gar kein Geld verdienen. Lediglich nur Geld, um sich Essen in den Mittagspausen zu kaufen. Schlechtes Essen. Auf dem Marketplace bei Microsoft und Sony ist nun ENDLICH das neue alte Secrets of Monkey Island erschienen... es ist wunderschön und mein bisheriger SUPERTIPP für Juli. Ansonsten heisst es in nächster Zeit warten. Warten auf Uncharted 2, Modern Warfare 2, Alan Wake, Splinter Cell Conviction, Guitar Hero 5, DJ Hero, Halo 3 ODST, Batman Arkam Asylum, Bioshock 2, Tekken 6, Gran Turismo 5, Flashpoint 2, Final Fantasy XIII, Assassins Creed 2, Super Mario Bros Wii, Mario Galaxy 2, etc etc - sieht doch ganz gut aus.

Darüber sprechen wir dann im großen tollen Superjahresrückblick 09. Sollte bis dahin auch Quincy Jones gestorben sein, können wir im Übrigen wirklich um einen guten Musiker und Songwriter trauern - und nicht nur um den, ders umgesetzt hat.